Voll tönender Klang

Die Absolventen der Vokal- und Chorfakultät der weißrussischen Musikakademie begeisterten in Bechtheim.
Foto: photoagenten/Andreas Stumpf
Von Karl M. Wirthwein
KONZERT Gruppe Ornament aus Weißrussland singt in Bechtheim
BECHTHEIM - Am Adventskranz brannten drei Kerzen, und die Lichter leuchteten am Weihnachtsbaum in der evangelischen Kirche in Bechtheim. In diesem stimmungsvollen Ambiente gab sich die Gruppe "Ornament", ein Männer-Vokalensemble aus Minsk, die Ehre. Die Sänger sind zurzeit auf großer Tournee und machten Station in der rheinhessischen Weinbaugemeinde.
Die sechs Sänger verstehen sich ausgezeichnet darauf, kraftvolle russische Volkslieder, russische geistliche Musik, Negro-Spirituals und moderne Songs zu intonieren. Das Ensemble setzt sich zusammen aus Absolventen der Vokal- und Chorfakultät der weißrussischen Musikakademie und offenbart seinen Zuhörern einen exzellenten A-cappella-Gesang auf hohem Niveau. Die Besucher kamen voll auf ihre Kosten. Der Applaus zwischen den Liedbeiträgen war verdient und die stehende Ovation zum Abschluss sowieso.
Abendlieder und Volksweisen
Nach den ersten russischen Volksweisen erklang im voll besetzten Gotteshaus Schuberts Ave Maria (Gegrüßet seist du, Maria). Es ist der lateinische Beginn und gleichzeitig die Bezeichnung eines Grundgebetes zur Anrufung Marias, der Mutter Jesu Christi. Außerdem hatten die Herren viele russische Volksweisen im Gepäck, darunter die "Abendglocken".
Selbstverständlich durfte auch das traditionelle "Kalinka" nicht fehlen. Erfreute Ausrufe aus den Reihen der Besucher waren zu hören, nachdem das Lied angekündigt worden war, und die Zuhörer klatschten begeistert mit. Die Männer aus Weißrussland kennen und können indes auch deutsches Liedgut. Unter anderem servierten sie ein Potpourri aus bekannten Wiegeliedern, darunter "La le lu", "Guten Abend, gut’ Nacht" sowie "Schlaf Kindlein, schlaf".
Hausherr Pfarrer Andreas Schenk dankte den Sängern zum Abschluss und forderte im Namen der Zuhörer eine Zugabe. Dieser Bitte kamen die Sänger gerne nach und brachten unter anderem den Elvis-Presley-Hit "Can’t Help Falling in Love" und setzten das I-Tüpfelchen mit Leonard Cohens "Halleluja". Da blieb am Ende nur noch "Time to say goodbye" zu sagen. Ein überwältigendes Konzert, das sprichwörtlich nachklang, schwärmten die Besucher beim Verlassen der Kirche.